Philharmonie Berlin, Mozart Requiem. Jedes schon für sich genommen ein Highlight,
zusammen ein Traum! Ich war euphorisch, als das Angebot kam. Ich war akribisch, als ich
mich vorbereitete – ich war verzweifelt und ein am ganzen Körper zitterndes Häufchen
Elend, als ich schließlich an dem großen Tag von meinem Hotel zum Konzert ging. Ich war
versucht wegzurennen, ich habe das wirklich innerlich durchgespielt. Der Gedanke, einfach
bei Rot über eine Ampel zu gehen, schien mir als adäquater Ausweg. Aber dann blieb ich
gedanklich an dem Vertrag hängen, den ich unterschrieben hatte – mit der höchsten Gage,
die ich bis dato bekommen hatte.

Natürlich habe ich trotzdem gesungen, und natürlich ging auch alles gut. Es war ein
ergreifendes, sehr schönes Konzert mit Polit-Prominenz in den ersten Reihen. Aber dieses
Ereignis, diese existentielle, den ganzen Körper schüttelnde Erfahrung, setzte den Gedanken frei, dass es so nicht bleiben konnte. Ich war am Ziel meiner Sängerinnen-Träume angelangt, hatte tolle Konzerte und Projekte an den Orten, an denen all meine großen Idole gesungen hatten – aber ich konnte nichts davon genießen, sondern fand es nur schrecklich und bedrohlich.
Die Lösung kam überraschend daher. Mein Mann hatte im Rahmen eines beruflichen
Führungskräfte-Trainings ein Wingwave®-Coaching gemacht und berichtete als studierter
Informatiker und wissenschaftlich denkender Mensch eher schüchtern und (wegen der für
uns mehr als „ungewöhnlichen“ Herangehensweise) peinlich berührt von dieser „Hokuspokus“-Methode, mit der er innerhalb von ein oder zwei Stunden ein seit längerer
Zeit immer wieder auftretendes, unangenehmes Problem überwunden hatte.
Mich machte das sehr neugierig, und ich informierte mich über die Wingwave®-Methode.
Was ich herausfand, war zunächst einmal, dass das Verfahren tatsächlich TÜV-zertifiziert
und die Wirksamkeit in Studien u.a. der Medizinischen Hochschule Hannover überprüft
worden war. Anwendungsgebiete sind z.B. Lampenfieber, Emotionaler Stress und Blockaden
oder Leistungsstress-Regulation.
Wingwave® wurde von den Diplom-Psychologen Cora Besser-Siegmund und Harry Sigmund
entwickelt. Die Methode verbindet verschiedene Elemente:
Zum einen geht es um Gesprächsführung. Um unbewusste Zusammenhänge aufdecken und
die richtigen, weiterführenden Fragen stellen zu können, sind Wingwave®-Coaches durch
eine psychologische oder andere grundlegende Coaching-Ausbildung (z. B. NLP) vorgebildet.
Außerdem wird mit dem sog. „Myostatik-Test“ gearbeitet, um die genaue Ursache des zu
bearbeitenden Themas aufzuspüren. Dieser Muskeltest ist wissenschaftlich
(Sporthochschule Köln) erforscht. Der Klient / die Klientin formt dabei aus Daumen und
Zeigefinger einen Ring. Der Coach stellt ihm / ihr dann bestimmte Fragen, um
herauszufinden, welche Aussagen Stress verursachen. Löst ein bestimmter Gedanke Stress
beim Klienten aus, so kann der Coach den Finger-Ring leicht auseinander ziehen. Bei
unbelasteten Gedanken ist die Muskelkraft in den Fingern so stabil, dass der Ring sich nicht
trennen lässt.
Um die aufgespürten Blockaden zu lösen, wird das aus der Traumatherapie stammende
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) angewendet. Dafür führt der
Coach scheibenwischerartige Winkbewegungen vor den Augen des Klienten / der Klientin
durch. So werden künstlich die schnellen Augenbewegungen aus REM-Schlaf-Phasen im
Wachzustand erzeugt. Normalerweise werden in den REM-Schlafphasen die Emotionen des
vergangenen Tages verarbeitet. Im Wingwave-Coaching versetzt sich der Klient / die Klientin in die Emotion, die mit dem zu bearbeitenden Thema verbunden ist, und durch die
gleichzeitig ausgelösten Augenbewegungen findet dann im Gehirn die entsprechende
Verarbeitung statt. Bestehende Blockaden werden gelöst. Eine Verbesserung der negativen
Gefühle und der dazugehörigen körperlichen Empfindungen finden sehr schnell statt.
Zurück zu mir: Mein Mann bekam natürlich mit, wie sehr ich unter meinem Lampenfieber litt
und deshalb an meinem Beruf zweifelte. Darum schenkte er mir zum nächsten Geburtstag
ein Wingwave®-Coaching. Ich wusste ja, was mich erwartete, aber vom Ergebnis war ich
dann doch überwältigt.
Erstens kamen Ereignisse meines Lebens zum Vorschein, die ich nie und nimmer als Auslöser für mein Lampenfieber in Betracht gezogen hätte. Oder würdet Ihr einen Hausmeister Eurer Schule dafür verantwortlich machen wollen?! Bei mir war das ein Teil der Lösung.
Zweitens verließ ich nach etwa zwei Stunden den Coaching-Raum und hatte
das Gefühl, mein Geist passe nicht mehr in meinen Kopf hinein. Meine Gedanken fühlten
sich so frei an, dass ich dachte, ich könne nie wieder einen geschlossenen Raum betreten.
(Habe ich dann natürlich doch, schon um zu Hause von diesen Erlebnissen berichten zu
können!).
Drittens – und darum ging es ja eigentlich – hatte ich zwei Tage später wieder ein größeres
Konzert vor mir. Und tatsächlich: zum ersten Mal seit meiner Kindheit (oder überhaupt???)
saß ich in der Probe und hatte das Gefühl: „Wow, es ist okay, dass ich hier sitze. Es ist auch
okay, dass ich gleich aufstehen werde, um zu singen.“ Meine Beine zitterten nicht, ich hatte
meine Atmung unter Kontrolle (was beim Singen wirklich angenehm ist...!!!). Es schien im
Bereich des Möglichen, dieses Konzert, diese wunderbare Musik und meinen Anteil daran zu
genießen! Das war wirklich eine wunderbare Erfahrung.
Ein „paar Jährchen“ später, nach einem weiteren Studium und meiner Ausbildung zum NLP-
Master und Wingwave®-Coach bin ich nun selber in der glücklichen Lage, anderen mit
meinem Wissen weiterzuhelfen. Gegen Lampenfieber hilft natürlich nicht nur Wingwave®. Es helfen die richtigen, unterstützenden Glaubenssätze, es helfen Übe-Techniken, es helfen
positive Erlebnisse, es helfen auch Klopf-Techniken.
Ich habe lange gehofft, dass sich das Thema irgendwie von selbst klärt – und wertvolle Zeit
verschwendet. Am meisten ärgert mich im Nachhinein, dass ich einige Höhepunkte meiner
Karriere nicht genossen und gefeiert habe. Jetzt feiere ich dafür umso mehr, wenn meine
Klient*innen es besser machen: entspannt und konzentriert auf die Sache in Vorspiele und
Konzerte gehen, ihre Erfolge genießen können. Am besten, Du verlierst keine weitere Zeit
und machst den ersten Schritt.
Wenn Du Unterstützung brauchst, schreib mir doch gerne eine Mail.
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