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Mehr Kunst in die Unternehmen!

Wenn es eine Sache gibt, die uns Musiker*innen bzw. Künstler*innen besonders auszeichnet, dann ist es die, auf unsere ganz persönliche, einzigartige Sicht auf die Dinge zu achten und diese darzustellen. Wenn wir uns mit einem Musikstück, einem Lied, einer Arie beschäftigen, müssen wir Stellung dazu nehmen, uns positionieren. Diese ganz persönliche Sicht auf das Werk bringen wir irgendwann in die Öffentlichkeit, wenn wir im Konzert sind.

Miriam Meyer

Dabei sind viele Dinge zu beachten. Werktreue z.B. Was hat der Komponist (meistens ist es leider tatsächlich ein Komponist, ohne *in!) in die Noten eingetragen, was ist von ihm vorgegeben, welche Stilistik ist einer Epoche o.ä. geschuldet.

Und OBWOHL schon so viel festgelegt zu sein scheint, lebt die Aufführung doch von unserem individuellen Zugang zu diesem Werk in genau diesem Augenblick der Aufführung.

Was hat das nun mit Unternehmen zu tun?

Die wichtigste Ressource, die die Firmen heute zur Verfügung haben, sind die Mitarbeiter*innen. Will ein Unternehmen sich von anderen abheben, braucht es dazu fähige Köpfe, die bei all den Vorgaben, die der Markt macht, dem Produkt, der Dienstleistung ihre eigene Prägung geben. Dazu brauchen sie zum einen Können und Kenntnisse, zum anderen brauchen sie aber Mut und auch stetige Ermutigung, dass ihre Sicht auf die Dinge wertvoll ist.

Ein*e Musiker*in auf der Bühne im Konzert gibt sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit in diesen Moment hinein. Nicht wenige meiner Sängerkolleg*innen sprechen von einem Gefühl der „Nacktheit“. Umso heftiger trifft uns eine schlechte Kritik, die nicht unseren Mut und unsere Einzigartigkeit würdigt, sondern uns im Augenblick größtmöglicher Offenheit oder Verletzlichkeit Unvermögen und kleinkarierte Fehler vorwirft. Was wir uns wünschen, ist ein Publikum, das sich mitnehmen lassen möchte auf unsere Interpretations-„Reise“, sind Kolleg*innen, die zuhören und denen wir im Zusammenspiel zuhören, um uns gegenseitig zu inspirieren und zu Höchstleistungen anzuspornen.


Kunst und Wirtschaft werden viel zu oft als gegensätzlich dargestellt. Vorurteile gibt es reichlich auf beiden Seiten. Es liegt eine große Chance darin, genauer hinzuschauen, Herangehensweisen und Erfolgsrezepte der vermeintlich „anderen Seite“ zu übertragen und bei sich selbst auszuprobieren.


Übrigens: nichts und niemand kann eine*n Musiker*in stoppen, an einem Stück zu arbeiten oder üben, von dem er/sie begeistert ist.

Das wär‘ doch auch sowas, das man mal unter die Lupe nehmen könnte, oder?!

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