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  • AutorenbildMiriam

Neid macht glücklich - wenn Du genau hinsiehst

Igitt. Neid. Das geht nun wirklich GAR nicht. Neider haben einen extrem schlechten Ruf. Neider verbittern. „Neid macht hässlich.“ „Neid ist Eiter in den Beinen.“ Da schreit ja keiner „Hier! Her damit, das will ich!“

Ich bekenne: Ich war schon oft neidisch, vor allem im Berufsleben. Und habe mich dafür geschämt. Mich noch zusätzlich schlecht gefühlt, weil ich wusste, dass es falsch ist, neidisch zu sein. Ich war nicht nur „nicht so gut“ / „nicht so hübsch“ / „nicht so gefragt“ / „nicht so geschickt“ / „nicht so selbstbewusst“ (ich merke gerade, wie lang die Liste ist und sich noch fortsetzen ließe!!!) wie die beneidete Kollegin, ich war noch dazu eben neidisch und damit auch noch menschlich voll daneben.

Ich war auch neidisch, als mein Bruder geheiratet hat. Ich war zu der Zeit seit längerem Single aber im „heiratsfähigen Alter“, und der Gedanke, mit all diesem Glück, den verliebten Paaren und der Frage, wann es denn „bei mir so weit sei“ konfrontiert zu werden, hat bei mir Angst ausgelöst. Ich bin hingefahren, habe zur Trauung gesungen – und war sehr dankbar, dass ich an dem Abend ein Konzert hatte, das mir ermöglichte, ohne allzu schlechtes Gewissen wieder wegzufahren. Ich war eine Scheiß-Schwester.




Hat das schlechte Gewissen, das ich durch meinen Neid hatte, meine Stimmung verbessert? Hat es an der Situation irgendetwas verändert? Natürlich nicht – höchstens zum Schlechteren.

Schon früh in meiner Coaching-Ausbildung habe ich etwas gelernt, das ich wirklich hilfreich und wichtig finde, denn es ändert die Perspektive in ganz vielen Situationen und ermöglicht damit, aus solchen negativen Gedanken und Gefühlen herauszukommen:

Das, was Du da Negatives über Dich denkst oder fühlst, will etwas Positives für Dich bewirken.

Nehmen wir mal Angst. Deine Angst will Dich meistens vor irgendetwas schützen. Oder Wut. Wut liefert Dir einerseits so richtig viel Energie, und andererseits signalisiert sie Dir vielleicht so etwas wie „Ich wünsche mir, dass meine Grenzen respektiert werden.“

Was steckt Positives hinter Neid?

Der Wunsch, dass es Dir gut geht. Dadurch dass Du etwas hast, kannst oder fühlst, was Dir im Moment fehlt. Der Wunsch nach Anerkennung, der Wunsch nach einem anderen Leben, nach mehr Geld, einer intakten Familie, einer aufregenden Partnerschaft – oder der danach, eine bestimmt Fähigkeit zu haben, z.B. eine bestimmte Arie selber singen zu können. Puh, auch diese Aufzählung könnte sehr lang werden.

Deinen Wünschen kannst Du begegnen, indem Du Dir erstmal selber Anerkennung schenkst. Wie wäre es mit einer Liste, auf der alles steht, was Du gut kannst – von Grießbrei kochen über Fahrrad flicken bis Telefonseelsorge? Du kannst auch überlegen, was Du selber aktiv tun kannst, um Dein Leben zu verändern oder ein intaktes Familienleben zu führen (wie wäre es, mal wieder Tante Irene anzurufen?). Du kannst Gesangsunterricht nehmen, um Dir mit der Arie auf die Sprünge helfen zu lassen.

Du kannst diesen Wünschen aber auch gezielt mit einer einfachen Frage weiter auf den Grund gehen. Das machst Du so lange, bis kein noch tiefergehendes Bedürfnis mehr auftaucht.

Wozu ist das gut, dass Du diese Arie singen kannst?

Mögliche Antwort: Um den Job zu bekommen.

Wozu ist es gut, diesen Job zu bekommen?

Mögliche Antwort: Um Geld zu verdienen.

Wozu ist Geld verdienen wichtig?

Mögliche Antwort: Für mehr Anerkennung

Wozu ist die Anerkennung gut?

Mögliche Antwort: Das Gefühl, geliebt zu werden.

Anderes Beispiel: Wozu ist eine aufregende Partnerschaft gut?

Mögliche Antwort: Um mich lebendig zu fühlen.

Wozu ist „dich lebendig fühlen“ gut?

Mögliche Antwort: Um meine Lebenszeit sinnvoll zu nutzen.

Wozu ist es gut, Deine Lebenszeit sinnvoll zu nutzen?

Mögliche Antwort: Für inneren Frieden.

(Die möglichen Antworten sind natürlich individuell. Wie würdest Du jeweils antworten?)

So. Betrachten wir jetzt nochmal den Neid. Ihm liegt also je nach Fall so etwas zugrunde wie die Sehnsucht oder der tiefe Wunsch nach Liebe oder innerem Frieden. Das klingt doch schon besser als „Eiter in den Beinen“. Damit kann ich leben.

Und jetzt kommt eine interessante Wendung! Trommelwirbel......drrrrrrrrrrrrrt!

Stell Dir einen Augenblick lang vor, Du hättest tief in Dir drin genau dieses Gefühl von „innerem Frieden“ oder „geliebt werden“. Du fühlst Dich vollkommen geliebt oder in innerem Frieden mit Dir selbst. Genieß diese Empfindung eine Weile.

Wie fühlt sich die Situation, in der Du neidisch warst, an, wenn Du sie mit dem tiefen Gefühl von innerem Frieden oder Liebe für Dich noch einmal betrachtest? Ich denke, sie verändert sich. Und das Gefühl von Neid (oder jedem anderen negativen, abgelehnten Gefühl, das Du auf diese Art betrachtest) kann Dir helfen, Dein Wunschleben zu erreichen – indem Du Deinen Bedürfnissen auf die Spur kommst und glücklich wirst.

Solltest Du unter Gefühlen leiden, die Dir im Weg stehen, kannst Du Dich auch gerne bei mir für ein (Wingwave-) Coaching melden. Wingwave-Coaching ist eine sehr effektive Möglichkeit, in kurzer Zeit Blockaden und negative Gefühlszustände aufzuheben – auch online.

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