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Nicht nur im Gesangsunterricht eine Freude für den Gaumen: Zucchini

Aktualisiert: 19. März 2022

Bei mir sind Zucchini eine regelmäßig genutzte Zutat im Gesangsunterricht.

Was aber auch spannend ist und viele vielleicht gar nicht wissen: Man kann sie sogar essen! ;-)

Deshalb gibt es diesmal, quasi als Bonus, am Ende des Artikels mein Lieblings-Zucchini-Rezept – und ein Gewinnspiel.

Aber erstmal zum gesangstechnischen Teil.


Im Gesangsunterricht sind Zucchini ein fester Bestandteil,

wenn

1. es um italienische Aussprache-Regeln geht,

2. wir uns mit der Längsöffnung im Hals beschäftigen und diese

3. vom Steißbein bis zur Schädeldecke ausdehnen.



1. Singen und Italienisch,

das gehört mindestens so zusammen wie Kochen und Italienisch.


Man muss gar keine italienischen Opern-Arien singen: Auch bei Mess-Texten stellt sich immer wieder die Frage: Lateinisch oder italienisch aussprechen?

Hat man sich für italienisch entschieden, dann bedeutet das:


- CH wird gesprochen wie k, weshalb es eben „Zu-Ki-ni“ gesprochen wird und nicht „Zu-tschi-ni“.

- GH wird gesprochen wie g („lungho“ / „funghi“)

- G vor i oder e wird „dsch“ ausgesprochen („Gianni“)

- C vor i oder e wird „tsch“ ausgesprochen („Ciao“)

- G vor u, o oder a bleibt g („Gusto“)

- C vor u, o oder a wie k („Rucola“)

- GN klingt wie nj („Lasagne“)


Was mal wieder verdeutlicht, dass man im Gesangsunterricht eine ganze Menge fürs Leben lernt. Für geschulte Sänger*innen ist es ein Kinderspiel, „Latte macchiato“, „Stracciatella“ oder „Gnocchi“ ohne Peinlichkeiten zu bestellen.


2. Zucchini im Hals

werden außerhalb der Speiseröhre selbstverständlich nur bildlich eingesetzt.

(Ich selber bin als kleines Kind fast an einem Stückchen Möhre in der Luftröhre erstickt und vermute, Zucchini ist da auch nicht wirklich angenehmer!)


Viele Sänger*innen bekommen ein Gefühl von Enge im Hals, wenn sie hoch singen. Dagegen hilft, na klar, Körpereinsatz, also Stütze.

Manchmal „klemmt es“ aber trotzdem im Hals.

Das kann z.B. an zu viel „Breitenspannung“ im Rachen oder festen, verspannten Kiefergelenken liegen – die Ursachen sind verschieden. In solchen Fällen rate ich gerne dazu, sich einen kleinen Zucchini längs im Hals vorzustellen, der von den Stimmbändern bis zum oberen Rachen oder weichen Gaumen reicht (da wo er sich weitet, wenn Du mal probeweise schnarchst).

Wenn Du Linien von unten nach oben singst, hilft Dir diese Zucchini-Vorstellung dabei, den Kehlkopf in günstiger, tiefer Position zu halten.

Singst Du Linien von oben nach unten, dann kannst Du (dank des Zucchini) zum einen den hohen Stimmsitz besser kontrollieren, zum anderen wird der Klang nicht „flach“, sondern behält mehr Obertöne und Rundung.

Probier es doch gleich mal aus, wenn Du z.B. eine Tonleiter rauf und runter singst.


3. Riesen-Zucchini

von Steißbein bis Schädeldecke

Als ich Kind war, wuchsen Zucchini bei uns im Garten. Gekauft haben wir nie welche. Als ich auszog und das erste Mal selber welche einkaufte, war ich erstaunt, wie winzig die im Laden waren. Bei uns im Garten wurde kein Zucchini geerntet, der nicht mindestens 30 oder 40 cm lang war. In runde Scheiben geschnitten und paniert waren sie ein veritabler Ersatz für Koteletts.

Die kümmerlich kleinen Exemplare aus dem Supermarkt konnte ich aus Mitleid kaum essen. Das war ja fast so grausam wie Kalbs-Leberwurst!

Aber zurück zum Singen: Um die unter 2. beschriebene Längs-Öffnung im Hals zu unterstützen, stell Dir einen solchen Garten-Riesen-Zucchini vor, der sich vom Steißbein bis zur Schädeldecke erstreckt.

Zucchini sind ja nicht so gerade wie ein Lineal, sondern sie sind ein wenig gebogen. Stell Dir also vor, dass diese Wölbung am unteren Rücken nach außen bzw. hinten stattfindet. Der untere Teil der Wirbelsäule soll sich ein klein wenig nach außen runden oder strecken. Gedanklich spannst Du so einen Bogen vom Steißbein bis zur Schädeldecke. Deine Wirbelsäule wird so beim Singen ganz lang.

Das kannst Du sowohl bei Gesangslinien nach oben als auch nach unten anwenden.


Ich hoffe, diese Bilder oder Anleitungen helfen Dir. Wenn Du Fragen oder Anmerkungen hast, dann schreib mir gerne eine Mail.


Jetzt aber endlich zu dem eingangs angekündigten Rezept, dessen Namen Du dank 1. ganz leicht aussprechen kannst :-)


Zucchini-Lasagne:

In einer Pfanne drei kleingeschnittene Zucchini mit etwas Olivenöl einige Minuten lang schmoren und mit Pfeffer und Salz würzen. 80g Mascarpone und 40g geriebenen Cheddar-Käse hinzufügen.

Den Boden einer Auflaufform mit einigen EL Tomatensoße bedecken und darauf eine Lage Lasagne Blätter legen. Die Hälfte der Zucchini-Cheddar-Masse darauf geben und darüber nochmals Tomatensoße verteilen.

Mit einer weiteren Schicht Lasagne Blätter abdecken. Den Rest der Zucchini-Masse auf die Lasagne Blätter geben und erneut mit Lasagne Platten bedecken. 120g Mascarpone darauf streichen und mit 60g geriebenem Cheddar bestreuen.

Im vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten bei 210°C backen.

Guten Appetit!


Gewinnspiel:

Unter den Einsender*innen eines Fotos der selbst gemachten Zucchini-Lasagne verlose ich 30 Minuten kostenlosen online-Gesangsunterricht.

Also nichts wie ran an die Pfanne, guten Appetit und viel Glück!


Fotos bitte senden an stimmerfolg@miriam-meyer.de

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