„Magermilchjoghurt“ enthält alle Vokale und in alphabetischer Reihenfolge!
Es gibt einen Spruch, der sagt:
„Die Konsonanten sind das Skelett der Wörter, aber die Vokale das Fleisch.“ Das gilt ganz besonders fürs Singen. Auch im Gesangsunterricht sind sie wichtiges Thema.
„Magermilchjoghurt“ besteht aber nur zu ca. 30% aus Vokalen - der Rest sind Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate ;-)
Vokale bringen den Klang
Das bedeutet, es ist zwar gesund – aber unsanglich. Denn das, was beim Singen (noch mehr als beim Sprechen) den Klang bringt, sind ganz überwiegend die Vokale.
Ja, es gibt auch klingende Konsonanten, aber selbst mit einem fortissimo gesungenen „m“ (ich habe noch nie eins gehört) kann sich niemand gegen ein begleitendes Orchester durchsetzen. Dafür braucht es Vokalklang.
Ansatzrohr
Die Vokale werden im Ansatzrohr (Kehl-, Rachen-, Mund- und Nasenraum) gebildet, wo der Primärklang, der an den Stimmlippen entsteht, in Gesang oder Sprache umgewandelt wird. Je nachdem, wie wir das Ansatzrohr formen, verändert sich der Klang.
Für den optimalen Klang beim Singen gibt es abhängig von der Tonhöhe eine ganz bestimmte Einstellung oder Form des Ansatzrohres. Wird zu sehr von ihr abgewichen, dann leidet die Tonqualität darunter.
Du kannst Dir das ähnlich wie bei einem Gartenschlauch vorstellen. Wird er geknickt oder verstopft, dann kann das Wasser nicht gut fließen.
Beim Sprechen und Singen wird unterschiedlich mit Vokalen umgegangen
Gesprochene Vokale unterscheiden sich relativ stark in Form und Größe der Mundhöhle. Das kannst Du einfach ausprobieren, wenn Du „a-e-i-o-u“ mal direkt nacheinander sprichst. Die Zunge, der Kiefer und auch die Lippen bewegen sich beträchtlich!
Damit der Klang beim Singen nicht gestört wird, versucht man (zumindest beim klassischen Gesang) diese Unterschiede auszugleichen und die „Optimal-Form“ beizubehalten. Man spricht deshalb vom „Vokalausgleich“.
Wie das geht, das zeige ich im Video.
Vokale beim Singen von hohen Tönen
Übrigens: Je höher Du singst, desto mehr gleichen sich die Vokale einander an. Entscheidend für den Klang sind dann Offenheit und viel Platz in Hals und Rachen. Kleiner Tipp: Ein "a" oder offenes "o" singen und dazu den "richtigen" Vokal denken.
Weitere Tipps zum Höhentraining und anderen Stimmthemen findest Du hier im Blog.
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