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AutorenbildMiriam

Von den richtigen Dingen zur falschen Zeit

Es gibt so Tage...

... da macht man doch wieder etwas, von dem man eigentlich weiß, dass es ziemlich blöd ist.

Nur noch gaaaanz kurz in die nächste Serienfolge reingucken, obwohl es schon fast Mitternacht ist und morgen früh der Wecker klingelt. Eine Tüte Chips kaufen, nur mal so, für alle Fälle. Sich in die ultraenge Jeans zwängen, obwohl man zur Chorprobe geht. Nur schnell nochmal Facebook checken, obwohl man sich die Zeit für den Anruf bei der neuen Agentur freigehalten hatte.





Wie können wir das in Zukunft besser hinbekommen?


Wenn man die Beispiele aufdröselt, stellt man fest: es gibt jeweils ein Verhalten, das für sich genommen kein Problem darstellt. Es passt nur nicht in die Situation, in der es stattfindet! Hat man das erstmal begriffen, dann ist der Rest ein Kinderspiel.


Nehmen wir das Beispiel mit der zu engen Jeans.

Die Situation hier: In der Probe.

Jetzt machen wir uns klar, was wir eigentlich in dieser Situation vorhaben. Antwort: mit anderen gemeinsam und möglichst schön singen. Eine gute Zeit haben.

Diesem Vorhaben steht die ultraschicke aber knallenge Jeans leider entgegen, weil man, wie wir alle wissen, mit einem bretthart eingezogenen Bauch möglicherweise toll aussieht aber keinesfalls toll singen kann. Das aber war eigentlich der Grund, zur Probe zu gehen. (Es sei denn, man ist nicht zum Singen sondern zur Partnersuche in den Chor eingetreten.) Tja, aber nun steht man da, sieht hammermäßig aus, aber kann nicht tief atmen, weil der Bauch eingeschnürt ist. Der Kehlkopf rutscht nach oben, der Hals wird eng, die Stimme ist schnell abgesungen und heiser, sie klingt scharf und angestrengt und man will eigentlich nur noch nach Hause. Der Vordermann /die Vorderfrau dreht sich auch schon ständig um und guckt so blöd!


Wenn wir Situation und Verhalten gedanklich trennen, können wir überlegen, was wir stattdessen in Zukunft lieber tun möchten. Etwas Bequemes anziehen z.B. Das muss ja nicht gleich bedeuten, die Kontrolle über sein Leben zu verlieren und in Jogginghose zur Probe zu gehen. Irgendwas dazwischen. Ein Schlabberpulli vielleicht, der den entspannten Bauch kaschiert. Und falls man darin nicht gesehen werden möchte, setzt man sich einfach weiter nach hinten (da kann man auch besser quatschen...).


Auf jeden Fall muss es aber ein alternatives Verhalten sein, mit dem wir uns wirklich wohlfühlen, von dem wir sicher sind, wir können es in Zukunft in genau dieser Situation wirklich durchführen. Am besten überlegen wir uns auch noch, wie wir uns an das erinnern können, was wir uns vorgenommen haben.


Da aber auch unser ursprüngliches Verhalten einen Zweck hatte und etwas Gutes für uns wollte, überlegen wir nun noch, an welcher Stelle das alte, unerwünschte Verhalten einen besseren Platz hat. Das wäre im Falle der engen Hose vielleicht eine Stehparty, bei der es wirklich nur ums Sehen-und-gesehen-werden geht. Oder für ein anstehendes Foto-Shooting oder eine Ausstellungseröffnung.

Wichtig ist, sich klarzumachen, dass das Verhalten an sich nicht schlecht war oder ist. Es war nur nicht das optimale Verhalten für diese konkrete ursprüngliche Situation. Mit etwas Abstand betrachtet und den richtigen, attraktiven Alternativen können wir das besser! Welche Situationen fallen dir ein, für die du dir ein anderes Verhalten wünschen würdest?

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