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AutorenbildMiriam

Coaching für Musiker*innen

Ich habe kürzlich einen Gutschein wiedergefunden, den mir mein Bruder vermutlich zum Geburtstag im Jahr 1988 geschenkt hat. Ich war 14 Jahre alt, und die mit dem Gutschein verbundene Leistung ist folgendermaßen beschrieben:

„Hiermit verpflichte ich mich dazu, Dich zu drei Veranstaltungen (Kino etc.), von denen es aber von Mutti und Papa heißt: „Dazu bist du noch zu klein“ zu begleiten (wenn Du willst)!“

Erinnert Ihr Euch auch noch an diese Wünsche, die mit „Wenn du erwachsen bist, kannst du machen, was du willst.“ Oder eben „Dafür bist du noch zu klein.“ abgebügelt wurden? Ich habe zwei ältere Brüder, war das Nesthäkchen und noch dazu das einzige Mädchen in der Familie. Meine Brüder werden jetzt einwerfen, dass ich viel früher viel mehr durfte als sie, weil sie schon vorgekämpft hatten, aber es blieb trotzdem noch genug übrig, was irgendwie nicht ging.

Nun bin ich seit einiger Zeit mehr oder weniger erwachsen – und stelle fest, dass es trotzdem gar nicht so leicht ist, das zu machen, was ich will. Das hat verschiedene Gründe.


Erstmal muss ich ja herausfinden, was ich wirklich wirklich will - und nicht etwa nur will, weil alle anderen das wollen.

Es war z.B. gar nicht so leicht, mein Opern-Engagement in Berlin zu kündigen, weil ja fast alle Sänger*innen genau das als höchstes berufliches Ziel und größten Wunsch haben. Auch ich hatte darauf hingearbeitet, lange davon geträumt und auch viele tolle Momente auf der Bühne erlebt. Herauszufinden, dass für mich andere Dinge wichtiger waren oder ich nicht bereit war, den Preis zu zahlen, der damit verbunden war, an der Oper zu bleiben, hat mindestens ein Jahr und viele lange Gespräche gedauert.


Und dann gilt es, all diese Sätze und Gedanken in mir zu neutralisieren, die ich selbst mir zwar inzwischen sage, aber die doch letzten Endes wieder auf das oben erwähnte „Dazu bist du noch zu klein.“ hinauslaufen. Nicht mit dem exakten Wortlaut natürlich.

Manchmal klingen sie geradezu gegensätzlich dazu: „Dafür bist du doch zu alt.“ Manchmal wird daraus „Dafür bist Du nicht gut genug.“ Gerne drängt sich auch „Das kannst du doch nicht machen.“ oder schlicht „Das geht doch nicht.“ in meine Wünsche hinein – wenn ich sie nicht durch ein „Das wird doch sowieso (wieder) nichts.“ schon vorher abgewürgt habe. Womit sich auch viele meiner Klient*innen herumplagen, sind die verschiedensten Versionen von „Was denken/sagen denn dann die Kolleg*innen?!“


Der Satz „Dafür bist du noch zu klein“ meiner Eltern sollte mich vor Gefahren bewahren oder Schaden von mir abwenden. Manchmal passten meine Wünsche vielleicht auch einfach nicht zu den Plänen meiner Eltern oder zu ihrer Sicht auf die Welt.

Die Sätze, die ich heute innerlich zu mir sage – häufig, ohne mir dessen überhaupt bewusst zu sein – haben dieselbe gute Absicht. Aber wie wir alle wissen, ist gut gemeint nicht gleich gut gemacht. Deshalb ist es wichtig, diesen hinderlichen Gedanken auf die Schliche zu kommen, um das Leben zu führen, das wir uns wünschen.


Noch einmal zurück zu dem oben erwähnten Gutschein.

Er war wie eine Eintrittskarte, um dort hinzukommen, wo ich hinwollte, wo ich aber aus bestimmten Gründen alleine kaum Zutritt bekommen hätte.

Das ist auch heute mein Wunsch und meine Aufgabe als Coach: Ich helfe meinen Klient*innen zunächst herauszufinden, was ihnen wirklich wichtig ist und dann das zu erreichen, was in ihnen steckt. Ich unterstütze sie, ihre Ziele zu definieren und mögliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Da ich selber seit bald 30 Jahren regelmäßig als Sängerin auf der Bühne stehe, habe ich viele Musiker*innen-Probleme entweder am eigenen Leib oder aus nächster Nähe bei Kolleg*innen miterlebt. Ich hatte schlaflose Nächte wegen eines Lehrerwechsels im Studium (der erste bescherte mir einen Stimmschaden, der mich fast verstummen ließ), ich habe mich mit schlimmem Lampenfieber geplagt, musste lernen, erst mit meiner und später ohne eine Agentur klarzukommen und herauszufinden, wie ich mir eigentlich mein Berufs- und Künstlerleben vorstelle. Nicht zuletzt war und ist mir wichtig, wie ich es so gestalte, dass es mir Spaß macht und ich damit Geld verdienen kann.

Wenn ich es recht betrachte, war mein Bruder mein erster Coach. Ich weiß noch, wie sehr ich mich damals über seinen Gutschein und die sich mir dadurch eröffnenden Möglichkeiten gefreut habe.

Es ist schön, jetzt mit meinen Klient*innen ähnliches zu erleben.


Vor welchen Herausforderungen stehst Du gerade? Was hast Du Dir für das neue Jahr oder die Zukunft vorgenommen? Was möchtest Du angehen und wo möchtest Du Dich hin entwickeln? Wobei wünschst Du Dir Unterstützung? Schreib mir gerne, dann können wir telefonieren - und vielleicht darf ich Dir weiterhelfen, hörbar und sichtbar erfolgreich zu werden.


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